Lughnasadh (Schnittfest)

Lughnasadh (keltische Bezeichnung), auch Lugnásad, Lughnasa, Lúnasa oder Lammas (angloirisch), die „Schnitterin“ – das „Schnittfest“, Kornerntefest
Es ist das siebente Fest im keltischen Jahreskreis.
Es ist ein „Mondfest“.
Dieses keltische Fest wurde, vor allem in Irland und Südengland, bis in das 19. Jahrhundert hinein gefeiert.
Der Gott „Lugh“ gab diesem Fest seinen Namen. Der Name bedeutet: Licht, der Helle, der Leuchtende.
Auf lateinisch bedeutet Lux „Licht“.
Der Sonnengott (in Gestalt des Kornkönigs) hat seinen Zenit überschritten und bereitet sich auf seine Reise in die Unterwelt vor.
Der Höhepunkt der Kraft ist überschritten, es beginnt die Abwärtsspirale – die Rückkehr in den Schoß der Erde / in die Unterwelt – zur Schnitterin / die schwarze Göttin.
Die geistige Kraft bleibt erhalten, obwohl sich die stoffliche Seite langsam auflöst.
Daher birgt dieser Tag auch das Thema „Tod“ in sich.
Es ist eine Zeit der Neuorientierung und entspricht auch unserer Lebensmitte. In der heutigen Zeit, mit dem Wahn der „immerwährenden“ Jugend, ist es für einige nicht einfach, das Älter werden zu akzeptiere (Midlife Crises).
Obwohl noch die heißeste Zeit ist, steht die Sonne schon tiefer. Die Natur hat ihren Höhepunkt erreicht. Selbst im Gebirge ist der Schnee verschwunden und es gibt blühende Wiesen und Heilkräuter zu finden.
Es ist die Erntezeit am Feld und viele Früchte sind reif, oder werden demnächst reif zur Ernte. Seinerzeit war es selbstverständlich sich in dieser Zeit zu besinnen, dass uns die Erde nährt und ihr dafür zu danken.
Die „Schnitterin“ – die Erdengöttin die uns nährt, wird als Frauengestalt mit einer Sichel dargestelt.
Das Fest „Maria Himmelfahrt“ hat viele Entsprechungen zu dem keltischen Fest. Jedoch liegt es weit davon entfernt. Es gibt dazu unterschiedliche Auffassungen. Die eine besagt, dass Lugh mit „Luzifer“ = der Lichtbringer gleichgesetzt wurde und daher dies für die Katholiken ein schlechter Tag ist. Eine andere Aussage ist, dass der Tag noch zu weit vom Herbst entfernt sei und daher der 15. August gewählt wurde. Wobei dies mit dem 15. August für mich eigenartig erscheint, denn das Fest geht auf das 5. Jahrhundert zurück. Der Gregorianische Kalender jedoch stammt aus dem 16. Jahrhundert.